Robert Seethaler, Maria Happel und Alexandra Flint plaudern aus dem Nähkästchen

18. November 2023

Voller Vorfreude ging es am 8. 11. 2023 für die sechs Teilnehmerinnen des P-Seminars Deutsch zur Buchmesse nach Wien.

Anfangs gab es für alle Zeit, sich an den Messeständen umzusehen, am Abend besuchten die Schülerinnen dann die Vorträge von Arno Geiger, Maria Happel und Robert Seethaler. Beeindruckend war dabei – in der zweiten Reihe sitzend – welch privaten und persönlichen Details die SchriftstellerInnen aus ihrem Leben preisgaben. Arno Geiger erzählte etwa, wie er – auf der Suche nach verwertbarem Material die Altpapiertonnen Wiens durchsuchte, Maria Happel erzählte lustige Anekdoten aus dem Theaterleben, von Pannen bei Aufführungen, nervigen Proben und den Allüren mancher Schauspielkollegen. Und Robert Seethaler gestand auf die Frage, wie ihm die Verfilmung „Ein ganzes Leben“ gefallen habe, dass er den Film noch gar nicht gesehen habe, weil er den Premierentermin verpasst habe.

Auch der zweite Tag in Wien stand ganz im Zeichen der Buchmesse. Nach einem kurzen Besuch in der Karlskirche gab es auf dem Messegelände die Möglichkeit, die Jugendbuchautorinnen Rebecca Wege, Ursula Poznanski und Alexandra Flint zu treffen, die ihre aktuellen Bücher präsentierten und zudem zu einer Signierstunde und für Fotos bereit standen.

Nach einer Pause am Nachmittag, in der die Schülerinnen die Stadt auf eigene Faust erkunden durften, traf sich die Gruppe im ehrwürdigen Eroica-Saal zum Vortrag von Heinz Bachmann. Er las aus seinem autobiographisch geprägten Buch „Ingeborg Bachmann, meine Schwester“, erzählte und zeigte zudem einige Familienfotos. In anrührender Weise sprach er vom Tod seiner Schwester, der nun fünfzig Jahre zurückliegt, berichtete, wie hilflos er  im Krankenhaus in Rom gestanden sei und nicht einmal in das Zimmer seiner an Brandwunden leidenden Schwester gelassen wurde. Auf Nachfrage erläuterte er, dass er und seine Familie von Ingeborg Bachmanns Medikamentenabhängigkeit gewusst hätten, dass sie aber nicht begriffen hätten, wie schlecht es um die junge Frau vor allem nach der Trennung von Max Frisch wirklich stand.

Im Anschluss an diesen interessanten und durchaus ergreifenden Abend ging es in ein typisches Wiener Weinlokal, wo jeder ein Tröpfchen Zweigelt probieren durfte.

Am Freitag, 10. 11. 2023 besuchte das Seminar zuerst das Theatermuseum und anschließend die Albertina-Ausstellung. Dort nahmen die Schülerinnen an einem Schreib-Workshop mit dem Titel „Von Picasso bis Monet“ teil. Die Nachwuchsautorinnen verfassten dabei Haikus, innere Monologe und Break-up-Letter.

Nach dem sehr gelungenen, sicherlich aber auch anstarrenden Trip ging es am Abend wieder zurück nach Marquartstein. Die Elftklässlerinnen bedankten sich herzlich bei Seminarleiterin Sandra Altmann, Bibliothekarin Friederike Muttray und Deutschlehrerin Birgit Bader, die die Gruppe spontan begleitet hatte.

Den Schülerinnen hat die Exkursion zur Buchmesse und die Teilnahme am Schreib-Workshop viel Spaß gemacht und hat sie in ihrer kreativen Entwicklung durchaus weiter gebracht.

Nun arbeiten die Seminar-Teilnehmerinnen an einer Ausstellung zur Buchmesse Wien, die in den Kulturräumen des Gymnasiums Marquartstein gezeigt werden soll und widmet sich dem kreativen Schreiben. Geplant ist momentan eine Erzählung mit historischen Elementen, man darf gespannt sein.